Montag, 21. September 2015

Der frühe Vogel fängt den Wurm

(Sorry für den bescheuerten Titel dieses Posts, aber mir fällt gerade nichts Besseres ein!) 

Kommen wir zum eigentlichen Thema - es ist ja nie zu früh für Vorbereitungen bekanntermaßen, und da wir im Ausland leben, ist das Ganze aus verschiedenen Gründen nochmal akuter. Meine Erfahrungen mit einheimischen Krankenhäusern in den 5einhalb Jahren hier waren so, wie soll ich sagen, mehr so mittel, ne. Gebrochene Zehen, die sich nicht mehr normal bewegen lassen, Zahnreinigungen, die in riesen Kratzern auf dem Zahnschmelz endeten und selbstverständlich die komplett erfolgsfreie "Kinderwunschbehandlung" sind nur einige Beispiele für Murphys Law as applied to the local medical services. (Mein Mann, der Berufsoptimist, sagt dann immer, du könntest schließlich auch tot sein, aber vielleicht ist das ja auch nicht so ganz die beste Einstellung zum Thema Erfolg medizinischer Dienstleistungen...) 

Wie dem auch sei, heute habe ich mit einer Doula telefoniert und bin eigentlich schon ziemlich überzeugt, daß ich sie für die Geburt "buchen" will. Irgendwie klingt das komisch, aber ich weiß nicht, welches Wort sonst besser geeignet wäre. Ansonsten bin ich auch am Nachdenken über einen HypnoBirthing-Kurs bei ihr. Das Problem dabei ist, daß mein Mann der englischen Sprache nur sehr begrenzt mächtig ist und der Kurs auf Englisch stattfindet. Da er als Partner-Coach oder wie auch immer doch recht wichtig ist, weiß ich jetzt auch nicht so richtig, was ich machen soll, nur daß ich mich schnell entscheiden sollte, weil nur noch ein Couple-Platz frei ist - ich könnte allerdings auch alleine teilnehmen und dann mit ihm noch einen Kurs in der Landessprache besuchen. Hm hm hm. Der Kurs wäre im Januar, warum muß ich das jetzt schon entscheiden....

Ansonsten hat sie mir auch Infos über drei verschiedene Krankenhäuser gegeben, mit denen sie als Doula gute Erfahrungen gemacht hat, was auch super hilfreich war. Das, in dem ich zur Zeit meine Untersuchungen bekomme, war nicht ganz unerwarteterweise nicht auf der Liste, hahaha. Die drei Empfehlungen haben netterweise auch alle drei Kreißsaalbesichtigungen, so daß wir wohl an einem der nächsten Samstage auf Besichtigungstour ziehen werden. Eines der drei ist allerdings das, in dem die erfolgsfreie ICSI stattfand, so daß ich mir nicht sicher bin, ob ich da hin will (ich weiß schon, andere Ärzte, andere Abteilung etc., aber trotzdem....brrrr). Das zweite ist auch ein Unikrankenhaus, das dritte ein eher kleineres Krankenhaus, das hauptsächlich Geburten macht (und sonstige Gyn). Nummer Drei hat keine Schichtwechsel während der gesamten Geburt, das heißt eine Ärztin und eine Hebamme wären die ganze Zeit dabei, was auch den Bedarf für die zusätzliche Doula verringern würde. Nummer Zwei hat Schichtwechsel und keine Hebammen, allerdings spezialisierte Krankenschwestern. Allerdings nimmt Nummer Drei keine Hochrisikoschwangerschaften, bei Notfällen wäre ein Kaiserschnitt allerdings möglich. Alle haben Rooming-In, was hierzulande kein Standard ist, und finden es normal, daß auch der Vater bei der Geburt dabei ist und seine Rolle spielt, und auch das ist hierzulande total exzentrisch. Normalerweise läuft das hier scheinbar so ab wie in Filmen aus den Fünfzigern, wo die Väter in spe nervös rauchend vor der "Wochenstation" rumstehen (minus das Rauchen, soweit entwickelt ist es immerhin schon). Und daß die Babies bei der Mutter sind, ist wohl auch eher die Regel als die Ausnahme. Kein Wunder, daß die meisten Familien hierzulande so völlig dysfunktional sind. 
Mein Mann ist nun ein Fan von Größe bei Krankenhäusern, das heißt, er würde wohl eher für eins oder zwei votieren. Wir werden sehen!

Und ja, es fühlt sich immer noch total unrealistisch an, diesen Post zu schreiben. Eigentlich hätte ich damit gerechnet, diesen Herbst über Adoptions- statt Geburtsvorbereitungen zu schreiben.

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